Pseudokrupp

Infektanfälligkeit und Phimose (Vorhautverengung)

 

Der Junge kam im Oktober 2003 im Alter von knapp neun Monaten in meine Behandlung, damals wegen eines seit sechs Wochen anhaltenden Durchfalls, mit Stuhlgang bis zu zehn Mal am Tag, unklarer Auslöser, Gewichtsverlust. Der Arzt hatte Heilnahrung verordnet; dadurch wurde der Stuhl fest "wie Knetmasse" (Mutter) und konnte nur sehr schwer abgesetzt werden. Sobald die Ernährung wieder umgestellt wurde, setzte der Durchfall wieder ein.

 

Schlaf seither besonders schlecht; er hatte auch vorher nicht durchgeschlafen, bis auf eine kurze Phase von ca. 14 Tagen gleich nach der ersten Impfung.

 

 

Vorgeschichte:

 

Schwangerschaftserbrechen der Mutter "bis zum letzten Tag".

 

Verfrühter Blasensprung, Nabelschnur um den Hals. Die Brust wurde verweigert, er wurde deshalb nicht gestillt.

 

In den ersten Wochen war der Kehlkopf leicht eingedrückt, sehr unruhiger Schlaf, "als hätte er Angst zu ersticken" (Mutter).

 

Drei-Monats-Koliken; mit sechs Wochen eitriges Auge; Neigung zu Windeldermatitis; Säuglingsschnupfen; gelbliche Verfärbung der Skleren im Infekt oder bei Erschöpfung.

 

Alle üblichen Impfungen

 

Familiengeschichte:

 

In beiden Elternlinien Neigung zu Lungenkrankheiten: Asthma bronchiale, Lungenentzündung, häufige schwere Lungeninfekte, Infektanfälligkeit allgemein, Scharlach mehrmals, Allergien.

 

Vereinzelt Diabetes mellitus, Epilepsie, Krebs.

 

 

Verlauf

 

Die Verdauungsprobleme besserten sich zunächst unter Medorrhinum. 

 

In den folgenden Jahren blieb der Junge ein anfälliges Kind, das zu teilweise schweren Infekten neigte, und es dauerte lange, bis sich der Schlaf regulierte. Auch der Durchfall kam gelegentlich zurück. Unter der Einnahme von verschiedenen Nosoden, v. a. Carcinosinum, besserte sich sein Allgemeinzustand, akute Infekte ließen sich häufig ohne Antibiotica kontrollieren, und es gab zwischendurch Behandlungspausen von mehreren Monaten. 

 

Im März 2004 Impfung  gegen Masern-Mumps-Röteln. Die Infektanfälligkeit nahm wieder zu, dazu kam eine Neigung zu spastischen Hustenanfällen. Er war schreckhaft, hatte Angst vor lauten Geräuschen und im Dunkeln.

 

Im Sommer 2005 Impfung gegen Windpocken.

 

Im Oktober 2005 Verletzung der Lippe bei einem Sturz. Nach Auftragen von Calendulasalbe heilte die Lippe sehr schnell; wenige Tage später plötzlich starke Schwellung, Rötung mit flammenförmiger Ausstrahlung (Erysipel??). Der Arzt hatte ein Antibioticum verordnet. Kurz nach Abheilen der Lippe traten wieder nächtliche Hustenanfälle mit Atemnot auf. Diagnose des Kinderarztes: Pseudokrupp 

 

Im Dezember 2005 kamen erstmals Darmnosoden zum Einsatz, zuerst Syc-Co C200. Wir beobachteten die Verschiebung von Symptomen, z. B. besserte sich der Husten oder das eitrige Auge zulasten der Stimmung; Wutanfälle wechselten dann mit Tränen, und meistens folgten darauf einige Tage später wieder körperliche Beschwerden, deren Heftigkeit jeweils zum Ausmaß der vorhergehenden Stimmungsschwankungen passten.

 

Wir begannen, Arzneien im Wechsel zu geben und konnten einzelne Krisen immer wieder abfangen. Zum Einsatz kamen vor allem Carcinosonum, Saccharum, Morgan pure, Syc-Co und gelegentlich auch Radium bromatum, in Kombination mit Sulfur in LM6 oder Solidago in niedrigen D-Potenzen, um die Ausscheidung zu stimulieren. 

 

Infekte wurden kontrollierbarer, aber nicht unbedingt seltener. Häufig kam die Mutter ohne meinen Rat aus, und wir hatten nur unregelmäßig Kontakt. Aber es gab auch schwere Infekte, wie z. B. Lungenentzündungen im Januar 06 und im August 06, vier Wochen nach Eintritt in den Kindergarten. 

 

Auf die neue Umgebung reagierte der kleine Patient mit heftigen Stimmungsschwankungen, Wutanfällen, phasenweise Verstopfung und zum Teil wieder schweren Infekten der Atemwege mit plötzlichem hohen Fieber und nächtlichen Pseudokruppanfällen. Er musste dann auf den Balkon getragen werden, bis er wieder zu Atem kam. Proteus wurde ein wichtiges Ergänzungsmittel. Immer wieder konnten wir Symptome mildern, aber beseitigen konnten wir sie nicht.

 

Husten wurde übe den Winter fast ein Dauerproblem, er hustete sich in Rage, bis zur völligen Erschöpfung, mit "Pfeifen und Tuten" (Mutter). Im Januar 07 Scharlach, mit Antibioticum. Sobald das Fieber sank, verschlimmerte sich der Husten. Wir ergänzten unsere Arzneien nach Bedarf um Streptococcinum und Vaccininum, die spontan sehr hilfreich und wohltuend waren und den Anfällen oft die Spitze brachen, aber immer noch änderte sich nichts Wesentliches an seiner Anfälligkeit. 

 

Seine Mutter erzählte mir von seiner Abneigung gegen Veränderungen. Er hasste es, seine Sachen zu verleihen, verweigerte häufig die Mitarbeit im Kindergarten, schon geringfügige Unregelmäßigkeiten im Tageslauf führten zu Wutausbrüchen, Ängsten, Aggressionen oder Tränen, sehr oft gefolgt von Infekten mit Atembeschwerden einige Tage später.

 

Im Verlauf von 2007 nahmen wir nach und nach die Impfnosoden Diphterinum, Pertussinum, Polio, Tetanus (als Kombination DiTetPertPol, später mit Tetanus einzeln noch zusätzlich ins selbe Glas) hinzu. Auch die Pockenimpfnosode Vaccininum ist bis heute für die Begleitung unverzichtbar. 

 

Im Juni 07 erneut Scharlach, diesmal mit Exanthem, Antibioticum. Erst im März 2008 gaben wir MMR (Masern, Mumps, Röteln) als Impfnosode. Das lange Zögern davor ist mir heute selber unverständlich und nur mit der immer wieder lindernden Wirkung der anderen Mittel zu erklären.

 

Die Anfälle wurden seltener und weniger heftig. Zwischendurch gab es immer wieder Infekte mit Husten, häufig auch mit Abschilfern der Lippen,  die sich aber gut kontrollieren ließen, gelegentlich auch Magen-Darm-Probleme. In diesen Phasen neigte der Junge auch immer zu Gemütsschwankungen, ansonsten hielt er sich über lange Strecken stabil. Bacillus No 7 und Proteus halfen ihm oft durch anstrengende Kindergartentage, auch Impfnosoden und andere Mittel wie Saccharum, Radium bromatum und X-Ray wurden regelmäßig gegeben.

 

Im April 2008 erwähnte die Mutter erstmals eine Phimose, die Öffnung war nur ein bis zwei mm groß. Empfehlung: Carcinosinum auf jeden Fall täglich, alle anderen Mittel nach Bedarf. 

 

Im Oktober 2008 wieder schwere Hustenanfälle, zum ersten Mal seit März 08. Immernoch Neigung zu Gelbfärbung der Skleren, die sich aber unter Einnahme von Solidago meistens schnell verflüchtigte. Im November nahmen wir die Impfnosode Hämophilus Influenzae B dazu. Die kombinierte Nosode der sechsfachen Impfung, die Kindern im Alter von drei Monaten verabreicht wird, hatte ich zu der Zeit noch nicht zur Verfügung.

 

Inzwischen wählte oder verlangte der Junge seine Mittel recht selbstständig. Von Haem-Infl trank er beim ersten Mal fast das ganze Glas aus. In den folgenden Wochen besserte sich der Husten und gab sich nach und nach. Seither hatte er gelegentlich leichte Infekte mit Schnupfen und Halsweh.

 

Die bevorstehende Einschulung brachte im Frühjahr 2009 ab und zu instabile Phasen mit unruhigem Schlaf und psychischer Anfälligkeit, die sich aber mit häufigen Darmnosodengaben abfangen ließen und nicht in körperliche Krankheiten mündeten. Im April 2009 öffnete sich - nach einigen "Quengeltagen" – die Phimose auf knapp Ein-Cent-Stück-Größe, seither kein weiterer Fortschritt. 

 

Seit Mai 2009 gelegentlicher Einsatz der Hepatitis B Impfnosode. Die gelbliche Verfärbung der Skleren verflüchtigt sich seither immer schneller, tritt auch seltener auf.

 

Einschulung im August 2009. Bisher kommt der Junge gut zurecht, macht gut mit, kann seinen Alltag gut bewältigen und hat an vielen Dingen Spaß. Die Erschöpfungsmittel Proteus und Bacillus No7 sind für seine Begleitung weiterhin nötig. Auch andere Nosoden nimmt er in wechselnden Abständen, je nach Bedarf, Carcinosinum immer noch täglich.

 

In den Herbstferien Reise zu Verwandten, anstrengende Tage mit "Reizüberflutung" (Mutter). Auf der Rückfahrt dann Fieber >38°, sonst keine Beschwerden. Er schlief viel und ging nach zwei Tagen wieder zur Schule; danach einige Tage Halsweh, geröteter Rachen, später auch Belag, kein Husten. Streptococcinum wurde häufiger dazugegeben, nach fünf bis sechs Tagen klangen die Symptome ab.

 

Ergänzung 8. Januar 2010:

 

Ende November letzten Jahres bekam der Junge erneut mäßiges Fieber, nicht >39°, nach einigen Tagen blieb die Stimme weg. Im Verlauf der letzten Novemberwoche entwickelte sich nach und nach ein trockener Reizhusten, aber ohne schwere nächtliche Anfälle. Er war schlapp, kein schweres Krankheitsgefühl, eher "genervt", weil er nicht sprechen konnte. Auf eine Zwischengabe Lyssinum (Kontakt zu Hunden) reagierte er mit Durchfall und Reizbarkeit, wir nahmen Syc-Co in seine Kombination mit auf (Reizbarkeit).

 

Die Kinderärztin verordnete Kortisonzäpfchen, zweimalige Gabe an auf einander folgenden Abenden (25. und 26.11.). Diese Zäpfchen waren früher im Zusammenhang mit Pseudokrupp schon verordnet worden, aber ohne nennenswerte Wirkung gewesen. In der Nacht nach der ersten Verabreichung viel Husten, am folgenden Tag kehrte die Stimme zurück, der Husten wurde aber zunächst fester.

 

X-Ray (hartnäckige Symptomatik) wurde mit dazugegeben, die Mutter mischte Radium-bromatum, Syc-Co und X-Ray in ein Glas und hatte das Gefühl, dass ihn diese Mischung voran brachte. Am Montag, 30.11. ging er wieder zur Schule. Der Husten verzog sich, kehrte Anfang der Woche noch einmal zurück, gab sich aber schnell wieder nach Zusatzgaben von Impfnosoden und Cortisonum C200.

 

Die Ärztin stellte einen erfreulichen Entwicklungsschub fest, vor allem im Hinblick auf seine Zugänglichkeit und Aufgeschlossenheit. Zum ersten Mal freute er sich auch auf den Nikolaus, der in den vorangegangenen Jahren nie sein Zimmer betreten sollte.

 

Keine gelben Skleren, kein Fortschritt bei der Phimose. 

 

Zwischen den Feiertagen erneut Fieber bis 38,8°, etwas Schluckbeschwerden und Kopfweh. Die Eltern vermuteten einen Zusammenhang mit "Weihnachtsstress" (Verwandtenbesuche usw.). Wir gaben vermehrt Darmnosoden und einmal Hepatitis-B (Anflug von gelben Skleren), nach zwei Tagen verflüchtigten sich die Symptome.

 

Zur Zeit hat er keine Beschwerden, auch die anhaltende kalte Witterung und die entsprechend trockene Heizungsluft machen dem Jungen bisher noch nichts aus. Er bekommt weiterhin Carcinosinum regelmäßig, Darmnosoden nach Bedarf (Stress, Erschöpfung ...) und Impfnosoden in größeren Abständen.

 

 

 

Ergänzung 20.März 2010

 

Ende Januar stürzte der Patient beim Schlittenfahren und musste am Kinn genäht werden. Empfehlung: Sycotic-Co zusätzlich (Injektion, Lokalanästhesie); eine Woche später erneut Sturz auf die Nase beim Schlittenfahren; die Mutter gab Arnica und Aconitum, es kam zum Glück nicht zu einer Hämatombildung und auch sonst zu keiner auffälligen Beeinträchtigung.

 

An den Beinen war die Haut bei der kalten Witterung sehr trocken, deshalb wurde Radium bromatum gegeben; auch tägliche Gaben von Sycotic-Co wurden vorerst beibehalten.

 

Anfang Februar erhielt der Junge die Auffrischung der Diphterie-Tetanus-Polio-Impfung. Genau zehn Tage später folgte ein ungewöhnliches Stimmungstief mit heftigen Wutausbrüchen; der Patient selbst war irritiert. Zuvor hatte er über trockene Haut mit Juckreiz auf dem Rücken geklagt. Die Stimmung besserte sich schnell unter zusätzlichen Gaben der entsprechenden Impfnosode (Diph-Tet-Pol+Tetanus), außerdem nahm er mehrfach Proteus (Stress) und Nux-vomica D12.

 

Etwa vier Wochen später (Anfang/Mitte März; Wetterumschwung) stellte sich für zwei Tage der altbekannte trockene Reizhusten ein, allerdings ohne nächtliche Krise. Der Patient bekam vermehrt Impfnosoden: Diph-Tet-Pol und MMR (Masern-Mumps-Röteln); Vaccininum (Pocken) gibt seine Mutter immer, wenn er fröstelt. Der Husten gab sich nach wenigen Tagen, schränkte auch seine körperliche Belastbarkeit nicht ein.

 

Die Haut an den Händen war in der kalte Zeit sehr trocken; Radium bromatum und Bacillus Proteus/Bacillus Nr.7 (strapazierende Umstände, Kälteeinwirkung) gehörten in diesem Winter deshalb zur ständigen Begleitung, besserten oft auch die Stimmung.

 

Ansonsten geht es dem Patienten gut; er ist tatkräftig, seinem Alter entsprechend selbstständig und aktiv. Er bekommt noch immer täglich Carcinosinum und Darmnosoden nach Bedarf; Impfnosoden werden meist aus Stimmungsanlässen gegeben, z. B., wenn der Ärger über winzige Kleinigkeiten die Laune unverhältnismäßig zu verderben droht.

 

Noch kein weiterer Fortschritt bei der Phimose.

 

 

Ergänzung 30.Mai 2010

 

Der Patient klagte im April über trockene Haut in den Kniekehlen, mit gelegentlichem Juckreiz. Nach einer Einnahmepause der Hepatitis-Impfnosode stellte sich bei Erschöpfung auch wieder eine Gelbfärbung der Skleren ein. Empfehlung: Einnahmefrequenz erhöhen.

 

Ansonsten ging es ihm gut, mir wurden keine besonderen Vorkommnisse berichtet.

 

 

31.Juli 2010

 

Der Patient hatte am Anfang auf das hochsommerliche Wetter mit Hautreizung (Hitzepickelchen) und belegter Stimme reagiert. Die Mutter gab vermehrt Streptococcinum und Impfnosoden (MMR, Haemophilus infl. B); die Symptome verschwanden daraufhin schnell.

 

Er fühlt sich wohl, nimmt weiterhin seine Arzneikombination, die von der Familie weitgehend selbstständig dem täglichen Bedarf angepasst wird, u. a. Carcinosinum weiterhin täglich; Appetit und Schlaf sehr gut.

 

Die Mutter berichtet mir von einem erfreulichen Entwicklungssprung, vor allem bezogen auf sein Selbstvertrauen und seine Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Aufgaben. Inzwischen hat er auch schwimmen gelernt.

 

 

30. September  2010

 

Anfang August reagierte der Patient auf einige anstrengende Tage mit einer Bindehautreizung, kein Husten.

Empfehlung: Morgan Bach dazu nehmen, evtl. eine Zwischengabe Morbillinum

(Masern-Nosode). 

Die Bindehautreizung klang bereits am nächsten Tag ab.

 

Ansonsten entwickelt sich der Junge weiterhin sehr erfreulich, ist ausgeglichen und neuen Aufgaben gegenüber aufgeschlossen, der feste Rahmen in seinem Tagesablauf ist ihm nicht mehr so wichtig. Schlaf und Appetit sind "sehr gut" (Mutter).

 

Die Phimose macht ihm keinerlei Beschwerden, lässt aber bisher  keinen weiteren Fortschritt erkennen.

 

 

7. Dezember 2010

 

Anfang Oktober gab es eine Phase mit viel schlechter Laune und während ein oder zwei Tagen auch  Atemgeräuschen (Mutter: "Tröten"). Die Mutter gab vermehrt Proteus (Stress), Nux vomica D12 und ab und zu Zwischengaben MMR (Masern-Mumps-Röteln-Impfnosode) in C200.

 

Im Zuge der Besserung der Symptome bildete sich eine kleine Warze unter dem Fuß, im Fußgewölbe, wo sie keinerlei Beschwerden macht.

 

Ansonsten geht es dem Jungen gut, und seine erfreuliche Entwicklung hält an.

 

Phimose?

 

 

1. März 2011

 

Den nächsten Bericht erhielt ich Anfang Januar 2011:

 

Es ging dem Jungen gut, er hatte noch nicht einen Hustenanfall gehabt. Der Feiertagstrubel hatte ihm nichts ausgemacht.In letzter Zeit hatte er sehr großen Appetit.

 

Er bekam regelmäßig Saccharum LM 36, und bei trockener Kälte häufig Radium bromatum. Die "Kleinen roten Punkte im Gesicht", die sich wohl auch aufgrund des Wetters gebildet hatten, verschwanden damit schnell.

 

 Am Mittwoch, 2. Februar wurde mir von einem Pseudokruppanfall  am vorausgegangenen Wochenende berichtet. Der Patient hatte hohes Fieber, das immer gegen Abend stark anstieg, ständigen Hustenreiz, auch nachts, und er war sehr erschöpft. Die Impfnosode MMR brachte immer nur kurzzeitige Linderung. Wie sich später herausstellte, hatte er ca. 14 Tage vor dem Anfall einige Aufregungen zu verarbeiten gehabt.

 

Von seiner Mutter hatte er vermehrt Pertussinum (Keuchhustennosode) und Diphterinum bekommen (beides Bestandteile der sechsfachen Impfung für Säuglinge), außerdem Radium bromatum und X-Ray, jedoch ohne großen Erfolg. Seine "ständigen Begleiter" Carcinosinum und Darmnosoden nahm er wie immer.

 

Nachfragen ergab, dass Vaccininum und die Nosode von Haemophilus influenzae B (ebenfalls Bestandteil der sechsfachen Impfung für Säuglinge) seit längerer Zeit nicht gegeben worden waren.

 

Empfehlung: Die beiden letztgenannten wieder mit in die Kombination aufnehmen, vor allem Haem.infl.B, in den nächsten Tagen mehrmals täglich.

 

Die folgende Nacht verlief bereits sehr viel ruhiger, und der Patient erholte sich in wenigen Tagen, sodass er am 7. Februar wieder zur Schule gehen konnte. Gelegentlich verlangt er selbst nach Bacillus Nr. 7. 

 

Den letzten Bericht erhielt ich am 18. Februar 2011:

 

Es ging dem Jungen ausgezeichnet; der Husten war schnell verflogen. Er war guter Dinge und voller Neugier und Tatendrang, außerdem ein gutes Stück gewachsen, als habe er sich "gehäutet" (Mutter).

 

Die Phimose besteht unverändert, beschäftigt ihn aber überhaupt nicht.

 

 

6. Mai 2011

 

In der Nacht zum 13. April erlitt der Patient erneut einen Hustenanfall, allerdings nicht so heftig wie Anfang des Jahres. Der Husten besserte sich auffallend nach der Einnahme von Cortisonum. (s. Familienanamnese: Asthma bronchiale). 

 

Am folgenden Tag wurden alle Impfnosoden mehrfach gegeben, der Junge verlangte besonders nach MMR und Di-Te-Pert-Pol.

 

Schon die folgende Nacht verlief wesentlich ruhiger, und in der Nacht auf den 15. April schlief er wieder durch. Das änderte sich noch einmal drei Tage später. Er träumte und war unruhig. Auch die alten Ängste vor Neuem meldeten sich wieder.

 

Empfehlung : Schwerpunkt auf Carcinosinum und Nr. 7, andere reduzieren. Schon gegen Abend war er wieder guter Stimmung. Seither erhielt ich keinen neuen Beschwerdebericht.

 

 

12. Juli 2011

 

Hier gibt es wenig zu berichten.

 

Mitte Juni verstauchte sich der Patient den Fuß und bekam daraufhin zusätzlich zu seiner Kombination, mit Carcinosinum als Hauptmittel, Arnica und einige Gaben Radium bromatum.

 

Ansonsten geht es ihm gut.

 

 

22. September 2011

 


Im Laufe des Sommers häuften sich Wutausbrüche im Zusammenhang mit Überforderung oder Erschöpfung, die den Patienten selber traurig machten. Parallel dazu neigte er dazu, unkonzentriert zu sein, sich zu verlieren und zu vergessen.

 

Diese Gemütsschwankungen sprachen v. a. auf die Hepatitis B-Nosode gut an. die immer gegeben wurde, wenn sich die Skleren gelblich verfärbten.

 

Empfehlung: Hepatitis B häufiger, auch Haemophilis infl. B. mindestens zweimal pro Woche.

 

 

Die Mutter berichtet mir, dass sie meistens Radium bromatum und X-Ray zusammen in ein Glas gibt. Empfehlung: Beide trennen und Radium häufiger geben als X-Ray. 

 

Seither haben die Ausbrüche deutlich abgenommen. Der Patient bekommt weiterhin Radium bromatum täglich - er neigt zu Tränenausbrüchen bei Enttäuschungen - verlangt aber morgens immer zuerst nach Carcinosinum und häufig auch Bacillus Nr. 7. Außerdem nimmt er in letzter Zeit regelmäßig die Darmnosode Morgan-Gaertner.

 

Bisher blieben körperliche Fortsetzungen der Gemütsverstimmungen aus.

 

Die nicht zu seltenen Gaben von Impfnosoden sind auch in diesem Fall unerlässlich, wie man deutlich erkennen kann.

 

Ansonsten geht es dem Jungen gut.

 

 

28. November 2011

 

Seit Ende September litt der Junge wieder unter nächtlichem spastischen Husten, unproduktiv und schwächend. Körperliche Anstrengung war unmöglich. Dieser Situation waren in den Wochen davor einige Wutausbrüche vorausgegangen.

 

Am 17. Oktober brachten die Eltern ihn zum Abhorchen zum Kinderarzt.

Befund: Die Lunge sei nicht frei, Verdacht auf beginnende Lungenentzündung. Nach der Empfehlung, Hepatitis B und Haemophilus influenzae B als Nosoden wieder dazuzugeben, außerdem Morgan Gaertner und Morgan Bach, verlief die folgende Nacht ruhig. 

 

Am 18. Oktober wurde er nach langer Zeit wieder einmal bei mir vorstellig. Seit etwa zehn Tagen hat er eine entzündliche Stelle am unteren Augenlid; Herpes??

 

Er bekommt weiterhin eine Arzneikombination mit wechselnder Zusammensetzung, welche die Mutter selbst kombiniert, darunter Carcinosinum und Bacillus Nr. 7 in einem Glas Milch. Empfehlung: Die Arzneien getrennt geben!

Variolinum statt Vaccininum (Auge).

 

Neu dazu: Morphinum, welches er in den folgenden Tagen gerne nahm (Krampfhusten).

 

In der Nacht auf Donnerstag, 20.10., trat noch einmal nächtlicher Husten auf, bis zum Würgereiz. Empfehlung: X-Ray und Proteus weglassen, Morgan Gaertner und Morgan Bach seltener, Morphinum weiter.

 

Am 21. erneuter Termin beim Kinderarzt: Lunge frei, Sauerstoffgehalt ok, ohne schulmedizinische Medikamente. Husten jetzt produktiv. Befund: verkrampfte Bronchien. Außerdem Blässe, gerötete Augen. DiTetPol hat er längere Zeit nicht bekommen. Empfehlung: Mit dazu nehmen!

 

Für die Stelle am Auge bekam er Morbillinum (Masern) dazu, sie heilte nach wenigen Tagen ab.

 

Am 11. November wurde mir wieder von Reizbarkeit berichtet, Hepatitis B hatte die Mutter abgesetzt.  Empfehlung: Hepatitis B wieder dazu, auch gelegentlich Proteus wegen Stresssituationen in der Schule. Morphinum und Morbillinum weiterhin ab und zu, nicht mehr so oft.

 

An diesem Fall kann man immer wieder sehen, wie wichtig die wiederholte Gabe der erhaltenen Impfungen in Form von potenzierten Nosoden ist. Außerdem braucht dieser Patient auch viele Nosoden, die er bereits mit seiner Erbmasse übernommen hat (Variolinum, Morphinum usw.) 

 

 

14. Februar 2012

 

Anfang Dezember bahnte sich ein Infekt an, mit Halsweh, Fieber und nächtlichem Husten. Zunächst verschlimmerte sich der Husten unter Hinzunahme aller Impfnosoden; der Patient reagierte mit extremen Stimmungsschwankungen und brauchte nachts Hustenblocker, um schlafen zu können.

 

Das Wetter war zu dieser Zeit sehr stürmisch, Lyssinum brachte phasenweise Erleichterung.

 

Das Fieber verschwand zunächst, kam aber wieder zurück. Ebenso der Husten. Er vverursachte Schmerzen in der Brust und hinderte am Schlaf.

 

Am 11. Dezember gaben wir Cortisonum; damit besserte sich die Verfassung allmählich, der Kinderarzt befand die Lunge frei und die Sauerstoffsättigung ausreichend.

 

Wir gaben jetzt viel Morgan Bach zusammen mit Morgan Gaertner, außerdem Proteus und Nr. 7 in ein Glas ("Weihnachtsstress").

 

Allmählich besserte sich der Kräftehaushalt, wir gaben Cortisonum und auch Penicillinum regelmäßig dazu. Ab Mitte Dezember wieder viel MMR, dazu häufig X-Ray, was er selber auswählte.

 

Über Weihnachten hatte er nach vorübergehender Besserung dann noch eine schwere Krise, mit Husten bis zum Erbrechen, wobei er sich einen Nerv einklemmte. Dies führte zu panischer Erstickungsangst. Er verbrachte die Nacht im Krankenhaus und bekam eine Infusion; während dieser Zeit verlangte er extrem viel No 7.

 

Wir führten danach die Behandlung weiter wie bisher. Der Patient erholte sich nach und nach und ist jetzt seit einigen Wochen wieder hergestellt. Bei wiederkehrendem Husten bekommt er vermehrt Impfnoosoden, was aber in den letzten Wochen nicht nötig war. Der Einsatz eines Antibioticums konnte vermieden werden.

 

 

 

30. April 2012

 

Anfang April zog sich der Patient eine Erkältung zu, die zunächst "normal" verlief: Absonderung, lockerer Husten.

 

Nach ungefähr zehn Tagen verschlechterte sich sein Zustand, und der alte Pseudokrupp-Husten stellte sich ein. Er hustete nachts im Schlaf, wurde in einer Nacht auch wach.

 

In dieser Zeit waren viele Impfnosoden gegeben worden, aber auch seine Konstitutionsmittel mindestens einmal täglich.

 

Da er wegen einer bevorstehenden Reise etwas aufgeregt ist, verschoben wir zunächst den Schwerpunkt und gaben Dysenterie-Co zusammen mit Bacillus Morgan-Bach und Morgan-Gaertner häufiger, dazu auch die Nosoden Hepatitis B und Haemophilus influenzae b, die bisher nicht gegeben worden waren. Die anderen Impfnosoden reduzierten wir.

 

Stimmung und Appetit besserten sich, und die Nächte verlaufen seither ruhig.

 

Seit einigen Tagen stagniert der Fortschritt. Der Patient ist guter Dinge, schläft ruhig und fest und hat guten Appetit, aber der Husten plagt ihn nach wie vor, besonders morgens und abends.

 

Im Vorfeld der Reise, die in der kommenden Woche ansteht, versuchen wir mit der Verschiebung von Schwerpunkten - am Wochenende wieder auf Di-Tet-Pert-Pol, seit heute wieder auf Dys-Co/Morgan - den Patienten stabil zu halten. Für die kommenden Tage sind bei unveränderter Situation Zwischengaben von Morphinum (Anspannung) und Cortisonum gedacht.

 

 

10. Juli 2012

 

Die Schwierigkeiten in den Atemwegen im Frühling konnten v. a. mit häufigeren Zwischengaben von Impfnosoden, auch Lyssinum und Cortisonum, behoben werden.

 

Wegen einiger aufregender Ereignisse brauchte der Patient vor den Somerferien dazu vermehrt Darmnosoden (die ich auch gern als "Stressnosoden" bezeichne), v. a. Dys-Co, Morgan-Bach, Proteus und Syc-Co.

 

Im Ganzen verläuft seine Entwicklung weiterhin sehr positiv (Einschätzung der Mutter), und seit Ferienbeginn wurden mir keine Beschwerden berichtet.

 

In stabilen Phasen haben sich die Einnahmen deutlich reduziert.

 

 

12. September 2012 

 

Den letzten Bericht erhielt ich am 24. August. Dem Patienten ging es gut, es gab keine Beschwerden zu melden.

 

 

10. Dezember 2012

 

Längere Zeit habe ich von dem Patienten nichts gehört, und es ging ihm gut. Seit einiger Zeit klagt er über sehr trockene Haut, und in letzter Zeit knickt er ungewöhnlich häufig mit dem Fuß um. Empfehlung: Sycotic-Co dazugeben und ab und zu eine Gabe X-Ray. Carcinosinum und Bacillus No 7 nimmt er weiterhin regelmäßig, auch gelegentlich Impfnosoden.

 

 

12. Februar 2013

 

Bisher hat der Patient den Winter gut überstanden, und ich wurde nicht konsultiert. Die Mutter handelt weitgehend selbstständig. Bei Anflügen von Halsschmerzen gibt sie vermehrt Streptococcinum.

 

 

21. Mai 2013

 

Der Patient ist gut durch den Winter gekommen. Die Familie handelt weitgehend eigenständig; ich führe diesen Fall nur noch weiter, wenn es etwas Besonderes zu berichten gibt.